Von Nicaragua nach El Salvador über Land
Von Nicaragua nach El Salvador über Land
Eine abenteuerliche Reise durch 3 Länder
Es gibt wie immer verschiedene Möglichkeiten von einem Ort zum anderen zu gelangen, die sich vor allem in den Punkten Preis & Zeitaufwand unterscheiden. Hier vor allem 2: Ein Flug von Managua nach San Salvador, oder ein Shuttle aus dem Norden Nicaraguas (Managua, Granada, oder Leon sind alle möglich). Intuitiv würde man hier angesichts der Strecke vielleicht einen Flug von Managua (Nicaragua) nach San Salvador (El Salvador) vorziehen, doch die zweite Option des Landweges diese Strecke zu bewältigen ist weitaus günstiger. Ob der beschwerliche Weg das gesparte Geld wert ist beantworten wir in diesem Artikel, denn wir selbst haben die Option von Nicaragua nach El Salvador über Land gewählt.
Fliegen als Option
Es ist bequem und zeitsparend. Ein Flug hat eindeutige Vorteile für dich wenn deine Reise zeitlich begrenzt ist, oder du dir keine 14 Stunden in einem Van zutraust. Dieser Luxus hat allerdings auch seinen Preis.
Ein Flug von Managua nach El Salvador kostet pro Person normalerweise um die 300€ für einen etwa 1-Stündigen Flug. In unseren Recherchen hat sich herausgestellt, dass dieser enorme Preis scheinbar mit dem Flughafen in Managua zusammenhängt. Aus irgendeinem Grund sind alle Flüge von oder nach Managua überaus teuer. Es gibt deshalb Reisende die für den Besuch in Nicaragua nach Costa Rica fliegen und von dort einen Nachtbus nach Nicaragua nehmen. Das lohnt sich preislich eigentlich immer! Neben dem Preis hat ein Flug auch weitere Nachteile: Du bist an einen Abflugort gebunden und deine CO2 Emissionen sind deutlich erhöht.
Managua wäre normalerweise kein Ort den wir freiwillig besuchen würden. Von hier haben wir mit Abstand die schlechtesten Stories in Zentralamerika gehört und es ist der einzige Ort bei dem wir aus erster Hand von einem bewaffneten Raubüberfall auf der Straße gehört haben. Wenn du nicht fliegst kannst du eigentlich in jeder Stadt im Norden von Nicaragua nach El Salvador starten, was sehr praktisch ist. Unter anderem auch in den schönen Städten León und Granada, die auch wir besucht haben.
Das Thema CO2 ist unter Reisenden viel diskutiert. Wir versuchen natürlich generell so wenig wie möglich zu fliegen und nur wenn es absolut notwendig ist. Wenn es aber keine gute Alternative gibt nutzen wir auch ohne ein schlechtes Gewissen das Flugzeug. So sind wir zum Beispiel nach unserem ersten Flug 5 Monate durch ganz Zentralamerika gereist ohne einmal zu fliegen. Es hilft außerdem natürlich die veganen Restaurants auf deinem Wege zu supporten um deine persönliche CO2 Bilanz zu verbessern!
Der Landweg
Beim Blick auf die Landkarte wird das Problem schnell klar: Nicaragua und El Salvador sind keine Nachbarländer. Zwischen den beiden Staaten liegt Honduras. Dieses Land wird, bis auf dessen vorgelagerte Inseln, von Reisenden in Zentralamerika oft ausgelassen. Ob mit Recht oder nicht können wir nicht beurteilen, jedoch hat uns nichts dorthin gezogen und auch die Fahrt durch Honduras wollte uns nicht so Recht Lust auf mehr machen. Dazu gleich mehr.
Gestartet sind wir aus León und haben unser Ticket direkt in unserem sehr zu empfehlenden Hostel ‚La Tortuga Booluda‘ erworben. Der Preis lag bei 40$ pro Person für eine Fahrt mit dem Shuttle. Wichtig ist, darauf zu achten genau zu erfragen wo das Shuttle endet. Ob direkt in San Salvador oder im nahe gelegenen Küstenort El Tunco. Die andere Möglichkeit ist der Ticabus. Mit diesem kannst du für etwa den gleichen Preis von Managua oder León bis San Salvador fahren. Hier wichtig: Kläre den Abholort genau ab! Freunde von uns saßen mehrere Stunden mitten in der Nacht an einer Tankstelle außerhalb von León und haben auf den Bus gewartet. Nicht unbedingt die beste Erfahrung.
Die Fahrt selbst hat etwa 14 Stunden gedauert. Wir wurden um 01:00 an unserem Hostel eingesammelt. Unser Shuttle war bis auf den letzten Platz gefüllt und es waren sowohl Reisende mit Ziel El Salvador als auch Guatemala an Bord (Dauer bis Antigua sind 24 Stunden+). Die Grenze zu Honduras öffnet um 06:00 und wir waren die Ersten die diese an diesem Tag überschreiten durften. Schon der Grenzübergang zu Honduras bereitete uns ein ungutes Gefühl. Dieser besteht aus alten Containern und ist sehr vermüllt. Das Prozedere an der Grenze ging dann aber recht schnell und so saßen wir bald wieder alle im Van und es sollte weitergehen. Eigentlich. Plötzlich sah Ich meinen Grenzbeamten aus seinem Container treten und auf unseren Van zukommen. Er öffnet die Seitentür und zeigt auf mich und geht zurück. Unser Fahrer bittet mich dem Beamten zu folgen und es geht für mich zurück in den Container. Nachdem Ich mir die schlimmsten Optionen ausgemalt hatte übergibt er mir lächelnd die Quittung für die Einreisesteuern (die im Transport inbegriffen waren). Hatte er vergessen. Auch für Ihn war es 06:00.
Die weitere Fahrt durch Honduras ist vor allem von diversen Straßensperren durch verschiedene Behörden geprägt. So geht unsere Seitentüre noch oft auf und es schallt ‚PASSPORT‘ in den Van. Polizei, Militär, Zoll und andere Uniformierte kontrollieren uns im Laufe der Zeit. Immer mit Schrotflinte oder Gewehr quasi im Anschlag. Auch daran muss man sich wohl gewöhnen.
An der Grenze zu El Salvador geht alles sehr schnell und wir müssen nicht aussteigen. Die Seitentüre geht auf und alle erwarten schon das gewohnte ‚PASSPORT‘. Stattdessen hören wir ‚Welcome to El Salvador‘. Mit einem Lächeln. Danach werden kurz die Pässe abgehakt und wir dürfen weiter. Das Verhalten der Grenzbeamten hier war komplett anders als in Honduras und alle im Van haben sofort ein gutes Gefühl. Das hat sich dann auch während unseres ganzen Aufenthaltes in El Salvador durchgezogen. Hier leben wohl die freundlichsten und offensten Menschen in Zentralamerika. Wir müssen danach kein weiteres Mal für eine Kontrolle halten. Nach 14 Stunden kommen wir dann im Küstenort El Tunco an und fahren mit dem Chickenbus ca. 30 Minuten bis San Salvador.
Fazit
Es geht um deine eigenen Prioritäten bzw. jene die deine Reise dir auferlegt. Hast du ggf. nur deinen Jahresurlaub zur Verfügung wirst du eher schnell reisen wollen und das Geld steht eher im Hintergrund. Dann kann das Flugzeug die richtige Option sein. Hast du als Teil einer längeren Reise flexibel Zeit zur Verfügung wirst du auf deine Reisekasse achten wollen und eher, so wie auch wir, das Shuttle bevorzugen.
Fest steht aber: Mit beiden Optionen kommst du definitiv ans Ziel, wobei wir jederzeit wieder das Shuttle nehmen würden. Auch wenn es anstrengend war sind 40$ für eine Reise in dieser Länge ein unschlagbarer Preis und entsprechen 10 – 20% des Flugpreises. Außerdem ist diese Fahrt auch ein wenig abenteuerlich und man sieht während der Fahrt viel von allen 3 Ländern.
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