Sprachkurs am Atitlán See
Maya-Kultur, Spanisch & Hippies in San Pedro La Laguna
Der Atitlán See ist eine der Hauptattraktionen Guatemala’s. Nach unserem langen Aufenthalt dort können wir sagen: Vollkommen zu Recht. Die ganze Region um den Kratersee und die drei Vulkane hat etwas mystisches. Das liegt an der tief verwurzelten Maya-Kultur am See. Alleine in den Dörfern rund um den See werden 3 verschiedene indigene Sprachen gesprochen, die mit Spanisch wirklich nichts zu tun haben. Jede Siedlung hat Ihre eigene Sprache entwickelt und sogar in den Nachbardörfern wird man nicht verstanden. Beeindruckend ist, dass wirklich jeder Einwohner der Dörfer sowohl fließend Spanisch, als auch die jeweilige lokale Maya-Sprache sprechen kann. Beste Voraussetzungen für unseren Sprachkurs am Atitlán See
Die Region ist bekannt für die günstigen und zahlreichen Spanischschulen die man besuchen kann. Da keiner von uns Spanisch in der Schule gelernt hatte und wir es Leid waren auf den Märkten über den Tisch gezogen zu werden, meldeten wir uns kurzum für einen zweiwöchigen Kurs an. Ohne zu viel vorzugreifen kann man schon sagen, dass es eine gute Erfahrung war, obwohl unsere Schulzeit doch mittlerweile ein paar Jahre zurückliegt.
Um den See hat sich eine große spirituelle Community gebildet, sodass man das Gefühl hat, dass die Hippies hier ebenfalls eine indigene Gruppierung sind. Wirklich überall gibt es Yoga-, Breathwork-, Mancircle-, Mushroom-, Lucid Dreaming- und sonstige Sessions. Was wir daran am besten finden ist das ganze vegane Essen welches dieser Lifestyle mitbringt. Rund um den See gab es tolle vegane Restaurants, die natürlich hier auch Ihren Platz finden sollen.
Der Atitlán See & seine Umgebung
Der Kratersee liegt sehr zentral im Herzen von Guatemala auf ca. 1500m Höhe und ist der zweitgrößte See des Landes. Seine Entstehung ist sehr interessant, da der See nicht wie üblich durch einen Fluss entstanden ist. Vor 84000 Jahren explodierte ein Supervulkan und hinterließ den Krater in dem sich heute der See befindet. Der See hat weder einen Zu – noch einen Abfluss. Der Wasserspiegel reguliert sich durch Regen, Trockenheit und Wasserentnahme durch die Bewohner der Seedörfer. Vor ein paar Jahren ist der Wasserspiegel nach einem Erdbeben um mehrere Meter gesunken und man weiß bis heute nicht wo das Wasser hin ist. Der See bildet die Grundlage für die reichhaltigen Ernten der Bewohner rund um den See und ist ebenfalls sehr fischreich. Die maximale Tiefe beträgt etwa 350 Meter.
Generell leben die Menschen rund um den See immer in einer gewissen ‚Aufbruchstimmung‘. Einer der Guides am See hat uns erzählt, dass man eigentlich nur auf den nächsten großen Ausbruch des Vulkan Atitlán wartet. Das würde wahrscheinlich das Ende der meisten Dörfer rund um den See bedeuten. Jedes Erdbeben könnte der Auslöser sein. Auch wir haben ein starkes Erdbeben mit einer Stärke von 6,3 am See erlebt. 6,3 ist ungefähr so stark, dass in einzelnen Gebäuden Risse entstehen, Sachen aus dem Regal fallen und du kurz gesagt ziemliche Panik nachts um 01:00 im 3. Stock bekommst. Zum Glück ist das Erdbeben ohne größere Schäden vorüber gegangen, aber uns ist sehr bewusst geworden wie machtlos man im Ernstfall wäre.
Die 3 Vulkane um den See können mit Guides bestiegen werden, man sollte sich aber stets über die aktuelle Situation informieren. Teilweise wurden Touristen bei den Touren ausgeraubt, weshalb es teilweise Polizeieskorten auf die Vulkane gibt. Das bespricht man am besten alles mit den Guides vor Ort. Wir können für alle Touren Henry und seine Agentur empfehlen. Wir haben mit Ihm eine Sunrise Tour zum Mayan Face gemacht und es war wirklich toll. Vor allem haben wir gesehen wie viel besser er die Tour durchgeführt hat, als die anderen Guides mit Ihren Gruppen. Geht am besten immer direkt zur Agentur in San Pedro für die Buchung.
Anreise & Unterkünfte
Die günstigsten Transporte an den See führen meist nach Panajachel. Kommen kannst du wegen der zentralen Lage eigentlich von überall in Guatemala mit einem Shuttle. In Anspielung auf die vielen amerikanischen Touristen wird der Ort von den Seebewohnern ‚liebevoll‘ Gringotenango (=Ort der Amerikaner) genannt. Du solltest entweder einen Transport buchen der dich direkt in einen der anderen Orte bringt oder dich schnellstmöglich zum Hafen begeben und mit dem planmäßig fahrenden Shuttleboot zu einem anderen Ort fahren. Entspannter ist definitiv Option 1. Bleiben willst du in Panajachel jedenfalls nicht.
Wir haben in San Pedro La Laguna gewohnt und mochten es dort. Es ist der zweitgrößte Ort am See und der richtige Ort falls du auch einen Sprachkurs machen möchtest. Sehr zu empfehlen sind aber auch die Orte San Marcos La Laguna und Santa Cruz La Laguna. Achso, der Spitzname für San Marcos La Laguna lautet übrigens Hippietenango.
Durch die große Beliebtheit bei Touristen gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Unterkünften. Es gibt Hotels, die allerdings nicht zu den bekannten Hotelketten gehören, sondern in lokaler Hand sind, sowie einfache Gästehäuser und für die Sprachschüler auch richtige Homestays bei lokalen Familien. Natürlich darf auch das ein oder andere Partyhostel nicht fehlen. Wir haben uns im Endeffekt für ein Gästehaus entschieden und waren damit sehr glücklich. Wenn du einen längeren Aufenthalt wie zum Beispiel einen Sprachkurs planst und nicht in eine Gastfamilie willst würden wir empfehlen so frühzeitig wie möglich zu buchen.
Sprachkurs
Wie bereits in der Einleitung erwähnt ist der Atitlán See und speziell San Pedro La Laguna bekannt für seine vielen Sprachschulen. Hier kannst du wochenweise Sprachkurse buchen, die bis zu 6 Stunden Unterricht am Tag beinhalten. Wir haben uns für 2 Wochen und jeweils 3 Stunden am Tag Unterricht zusammen entschieden. Rückblickend war der zeitliche Rahmen gut, jedoch hätte Unterricht getrennt mehr Sinn gemacht. Das liegt nicht daran, dass wir uns in Gegenwart des anderen nicht konzentrieren könnten, sondern viel mehr an unterschiedlichen Lernstilen. Der Lehrer hätte beim Einzelunterricht viel gezielter auf unsere Bedürfnisse eingehen können.
Gekostet hat uns der ganze Spaß für 2 Wochen knapp 2000 Quetzales. Das sind etwa 240€ zusammen und ist wahnsinnig günstig. Das ist ein Preis pro Stunde und Schüler von 4€ und eigentlich unschlagbar für (fast) Privatunterricht. Wir haben sehr viel aus dem Unterricht mitgenommen und können uns jetzt tatsächlich ganz gut verständigen. Die Verhandlungen auf dem Markt laufen jetzt ein Stück weit mehr auf Augenhöhe ab! Unsere Schule war die Community Spanisch School. Besonders cool: Die Schule spendet einen Teil der Einnahmen an ein Charity Projekt am See was Kinder mit Unterrichtsmaterial ausstattet. Über die Schule können ebenfalls Plätze bei Gastfamilien vermittelt werden. Jeder der diese Option gewählt hat war damit sehr zufrieden und man bekommt einen unverfälschten Einblick ins Familienleben guatemaltekischer Familien.
Vegan Essen am Atitlan See
Rund um den See leben einige Aussteiger und es gibt ganze Hippiekommunen. Das und die fleischarme Küche der Guatemalteken führt dazu, dass es viele alternative Restaurants gibt. Vegane Ernährung ist hier also kein Problem. Sowohl in San Marco als auch in San Pedro gibt es eine tolle Auswahl. Hier ganz schnell unsere Top-Spots:
San Pedro
Salud Para Vida: Rein vegan, hip, Sandwiches & Soul Food, relativ teuer, Dachterrasse, täglich frische Bagels
Jakuu: Guatemaltekisches Restaurant, sehr authentisch, sehr günstig, tolles Personal
San Marco
Restaurant Fé: Veganes Frühstück mit Kaffee für 4€, sehr lecker und nette Location
Comedor Konojel: Lokales Restaurant, Tagesgerichte & Empanadas die in der Basisversion vegan sind, finanziert eine Charity
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